Rossinenfrühstück

zwei Tieftöner kredenzen als Start in den Tag eine Operbuffa im Kleinformat und ein Morgengruss aus eigener Feder in der Besetzung Cello und Kontrabass

Stefan Preyer (*1979) Morning has broken
Gioachino Rossini (1792-1868) Duetto per Violoncello e Contrabbasso
Allegro - Andante molto – Allegro

Das Klangspektrum und die Vibrationseigenschaften der Besetzung Cello Bass sind ein ideales Ausgangswerkzeug für einen Gruss am Morgen, präsentiert in Form einer konzeptionellen Improvisation. Die entstehenden Klangwelten sollen nicht nur Musik zum Hören, sondern auch Musik zum Spüren sein. Diese Klangmassage lädt zum Entspannen und Klangspüren ein.

Wie zahllose italienische Opernmaestri vor und nach ihm zog es auch Gioacchino Rossini nach London, um am Reichtum der Londoner Finanzwelt zu partizipieren. 50 Pfund bezahlte der Bankier David Salomons, um außer Rossinis Anwesenheit auch noch eine Komposition von ihm zu erhalten: das Duetto für Cello und Kontrabass. Salomons, damals noch ein junger Mann von 29 Jahren und dilettierender Cellist, hatte sich in den Kopf gesetzt, mit dem berühmten Kontrabass-Virtuosen Dragonetti zu spielen. Dieser, genannt „il Drago”, „der Drache“, war unbestritten der König der Kontrabassisten und ein Freund Rossinis. Also war ein Kompositionsauftrag an den Maestro für Salomons der einfachste Weg, zum Ziel zu gelangen und sich durch Rossinis Musik den Weg zum bewunderten „Drago“ zu bahnen. In der Erfüllung dieser Aufgabe blieb Rossini wie stets Gentleman, hat er doch in dem Duetto auf unnachahmliche Weise den Esprit der Opera buffa in Mr. Salomon’s Dining Room getragen. Man könnte ironische Töne aus dem Zwiegespräch des Londoner Hobby-Cellisten mit dem italienischen Bass-Profi heraushören, wenn nicht an beide Musiker geradezu unbarmherzige technische Anforderungen gestellt würden. „Bezeichnend für das ganze dreisätzige Werk ist, dass es Rossini gelang, die dunklen Farben, das Schwarz und die satten Purpurtöne der beiden Instrumente in ihren verschiedenen Registern voneinander abzuheben.

Stefan Preyer wurde 1979 in Innsbruck/ Österreich geboren. Seine musikalische Ausbildung begann er im Alter von 6 Jahren als Knabensopran in Innsbruck. Später wirkte er als Sopransolist der Wiener Sängerknaben. Nach dem Stimmbruch entschied er sich für den Kontrabass, den er am Tiroler Landeskonservatorium, der Musikhochschule Köln und an der Universität der Künste Berlin studierte. Beim Kammerorchester Basel wirkt er seit 2007 also Solokontrabassist. Eine intensive Zusammenarbeit verbindet ihn über das Kammerorchester hinaus mit Giovanni Antonini und dessen Solistenensemble Il Giardino Armonico.
Ausserdem gastiert er regelmässig bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und anderen Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Ensemble Resonanz und dem Balthasar-Neumann-Ensemble. Er verwirklicht eigene Projekte und Auftritte im Bereich Jazz, Performance und Improvisation mit eigenen Formationen wie Die Freakshow, Grammophon, Trio Oron/Dangel/Preyer, u.a. Eine rege internationale Konzerttätigkeit und regelmässige Aufnahmen in verschiedenen Formationen belegen ein sehr aktives musikalisches Schaffen. Stefan Preyer lebt mit seiner Familie in Basel.

Christoph Dangel: Seit Abschlus des Studiums bei Thomas Demenga an der Musikhochschule Basel ist der gebürtige Würzburger als Solocellist beim Kammerorchester Basel tätig. Die intensive Zusammenarbeit des Orchesters insbesondere mit Giovanni Antonini hat seinen persönlichen Stil geprägt. Für seine rege und vielseitige Konzerttätigkeit als Kammermusiker steht das jahrelange Engagement für das Ensemble camerata variabile basel, das in seinen Programmen Auftragswerke mit älterer Musik kombiniert. Hinzu kommen Einladungen zu internationalen Festivals, wo er mit Musikern wie Joshua Bell, Viktoria Mullova, Wolfram Christ, Thomas Demenga, Riccardo Minasi, Bobby McFerrin oder dem Salagon Quartett musiziert hat. Christoph Dangel ist ebenfalls Solocellist im Balthasar-Neumann-Ensemble unter Thomas Hengelbrock und wird von anderen Ensembles eingeladen wie Il giardino armonico oder dem Orchestre Champs-Elysées unter Philippe Herreweghe. 2013 ist bei deutsche harmonia mundi Viaggio italiano erschiedenen, sein erstes Soloalbum mit Cellosonaten aus der Wiesentheider Sammlung. Als Dozent für historisches Cello unterrichtet er an der Hochschule in Freiburg i. Br. Ausserdem engagiert er sich für die Akademie des Balthasar-Neumann-Ensemble, die Akademie des Kammerorchester Basel und einem postgradualen Studiengang in Havanna.